Chancen und Tücken des SMT (German edition) – Vol. 1

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(English edition)

Ich hätte ja gerne sofort Hardcore–Fakten geliefert, wie SMT funktionieren. Aber das Thema kann sehr tückisch sein. Sich mit dem Steem und SMT zu beschäftigen bedeutet nämlich auch, neben allen technischen Begebenheiten, sich mit den direkten Auswirkungen der Steem–Mechanik auf Mensch und Gesellschaft auseinander zu setzen. Anders kommt man Sinn, Zweck und vor allem Nutzen des Steem und seines Token nicht auf die Schliche. Auch deshalb, weil ernst zu nehmende Literatur zum Thema, verständlicherweise nicht existiert und findet man doch etwas, mangelt es meist am Verständnis. Blockchain Fachchinesisch. Hier existiert eine Lücke, die wir dringend schließen müssen.

Fuck the Investor

Zunächst eine der schlimmsten Tücken! Bei mir führte das Forschen und Nachdenken während der zwei vergangenen Tage und Nächte derart zu Wutausbrüchen und Verzweiflung, so dass ich bereits gemeine Brandartikel verfasst hatte, sie wieder löschte und noch brennender, noch gemeinere neu verfasste. Es gipfelte in einem „FUCK THE INVESTOR“–Ruf im Verlauf eines Witness–Kommentars und dem Aufruf, eine Blockchain ohne Investoren aufzuziehen, um sich von der Steemit Inc. zu lösen. Alles, was auf dem Steem nicht in Ordnung ist, legt die intensive Beschäftigung mit den SMT frei. Es kostet mich tatsächlich große Kraftanstrengung, weiterhin diszipliniert zu forschen und zu schreiben, während andere, die mit Kapital ausgestattet sind, nichts forschen oder verfassen müssen, um dreiste Spitzenrewards einzufahren.

The Ranting Gramp

In Bruchstücken habe ich nunmehr meine Contenance zurück gewonnen und versuche auch weiterhin, so lange es eben geht, konstruktiv zu wirken und zum Wohle des Steem zu handeln. Zunächst einmal, und um die Ernsthaftigkeit der letzten Worte zu unterstreichen, entschuldige ich mich hiermit bei @Kevinwong, der ja auch nichts dafür kann, dass es auf dem Steem so ist, wie es ist. Ich mag solche Kommentare natürlich auch nicht. Wir sind zivilisierte Menschen. Vergib mir bitte, Kevin. So schwer das nach den HFs 18/19/20 auch fallen mag, also seit achzehn Monaten, habe ich innerhalb von zwei Jahren über fünftausend Steem aus dem Nichts zu Vest geschrieben. Da kann ich nicht blindwütig handeln so, als würde ich nichts verlieren, wenn ich Ned und der Cheaterbande den durchaus fälligen Stinkefinger zeigte. Ich stand tatsächlich kurz davor, bemerkte dann aber, durch die glückliche Fügung einsetzender Selbstkontrolle, dass es gerade die intensive, ja beinahe rauschartige Beschäftigung mit der Materie des SMT war, die mich in einen wahren Taumel aus Erkenntnis und Verzweiflung gestürzt hat. Wie das? Es sollte doch eigentlich Begeisterung sein, was dabei heraus kommt.

Kalaschnikov

Ich will meinen folgenden Ausführungen warnend vorausschicken, dass es für dein eigenes Wohlbefinden durchaus gefährlich sein kann, das Geschehen um den Steem herum allzu intensiv beleuchten zu wollen. Meine aktuelle Krise wünsche ich keinem von euch wackeren Entwicklern und Bloggern und daher rate ich, wem seine Schreibe und seine Entwicklung wichtig ist: Lasse jetzt die Finger davon und lies einen anderen Artikel! Denke nicht über den Steem nach, sonst hast du vielleicht irgendwann eine Kalaschnikow in der Hand. Nein, das war kein Scherz. Was hier mit den Investoren läuft, ist ein derart dreister Schlag ins Gesicht der Autoren, dass ich schlicht aufhören muss darüber nachzudenken, wenn ich weiterhin als Steemian existieren möchte. Also fangen wir lieber an, auf Tatsachen zu schauen, unter denen viele nur Gefallen finden werden.

Bodenloses Fass

Zunächst ist mir aufgefallen, dass wir Blogger denken zu wissen, was wir tun. Keiner hat es je konkret formuliert und weiß es wirklich, obwohl ich die Tätigkeit sogar seit Monaten in meinem Footer benenne. Was rein instinktiv geschah, ganz zufällig. Auf den einzigen Sinn unserer Tätigkeit kam ich erst in den letzten zwei Tagen. Okay, wir hauen aus einer Coinmine Token, die wir an der Börse versilbern können. Damit ist das Warum geklärt, weswegen wir gekommen sind. Aber wie hauen wir die Token aus dem Pool heraus? Mit unserem Herzblut. Jeder Blogger in dem auch nur ansatzweise der Funken eines Autoren steckt, liefert persönliche, klug durchdachte und daher gerne gelesene Artikel ab. Ich schreibe hier vom Idealfall. Randbereiche muss ich nicht beleuchten, um das zu erläutern worauf ich hinaus will. Aber was tun wir tatsächlich auf der Blockchain? Schau noch mal genauer hin, Frosch! Dazu müssen wir, nur einmal, ganz kurz, ohne rosarote Community– Steembrille nachsehen: Wir produzieren für eine Handvoll Coins und werfen damit unser Herzblut in ein bodenloses Loch, in dem nach sieben Tagen alle Artikel von unserem und vom Schirm potentieller Leser weitgehend verschwinden. Das muss sich dringend ändern, doch dazu ein andermal mehr.

We are the Dummies!

Man muss das aushalten. Was für mich bis vor zwei Tagen gar nicht so schwer war, aber viele ernstzunehmende Autoren, die sich das Verschwenderische im Umgang mit unseren Texten angeschaut haben, sind kopfschüttelnd wieder verschwunden. Für die sehen wir Blogger aus, wie nicht ganz gescheit. Ich dagegen schreibe seit zwei Jahren hier und bekam erst gestern meine profunde Sinnkrise und auch nur deshalb, weil ich im SMT–Thema forsche. Doch viel interessanter als unerbittliche Eigenmotivation wegen des Staubes eines Coins ist doch, warum wir hier Geld verdienen dürfen. Auch, wenn es immer schwieriger wird. Mein Abspann im Footer ist überschrieben mit Crash Test Dummies on Steem und genau das sind wir Steemnutzer. Ned baut eine Blockchain und wir sind diejenigen, die sein Konstrukt während der Entwicklung, live bespielen. Es gibt eben keine lustvollere Methode in der Softwareentwicklung, als ein Programm im Livemodus zu erstellen, zu testen und updaten zu können. Dafür brauchst du allerdings ein ausgesprochen tolerantes Publikum.

Genie

Natürlich lässt im wahren Leben kein seriöser, institutioneller Auftraggeber zu, dass seine Software vor dem ersten Release Benutzern im Entwicklungsstadium zum Fraße vorgeworfen wird. Sowas haben die nicht auf dem Schirm. Dieser innovative Ansatz von Ned ist so gewagt, wie genial und erfreulich erfolgreich. Kein Zweifel, Ned ist ein Visionär und keiner hat im Entwicklungsstadium einer kommerziellen Software jemals zuvor der Welt zugerufen: „Tu mit meiner Software, was du willst. Alles was du tun kannst, ist legal.“ Niemand deckt Fehler zuverlässiger auf, als eine losgelassene Meute bullisher User, die gerade mal alles probiert, was denkbar ist und das Undenkbare noch frei Haus dazu liefert. Sind darunter auch Entwickler kann man sicher sein, diese Software schickst du ohne Probleme durchs Feuer, wenn sie fertig ist. Die wird niemals verbrennen. Besser kannst du ein Programm nicht verifizieren. Jetzt wisst ihr, was wir hier tun und warum wir das tun dürfen und gebt euch bitte keinen Illusionen hin, so wie ich. Es ist der einzig denkbare Grund, warum wir diese Coinmine auf unsere Art bespielen dürfen und ich habe lange darüber nachgedacht.

Downer

Um die Aufmerksamkeit meiner Leser nicht übermäßig zu strapazieren, halte ich hier kurz inne und setze den Bericht über meine SMT–Odyssee im nächsten Artikel fort. Ihr glaubt nicht, liebe Leser, was dabei alles passieren kann und wie viel man damit über den Steem und über sich selbst lernt. Dabei habe ich gerade erst angefangen.

So, ich glaube, jetzt geht es mir schon etwas besser.

Kalaschnikov von Markscheider - Eigenes Werk, CC BY 3.0.

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Crash Test Dummies on Steem

Glaubt es oder nicht, der Steem hat mich total durcheinander gewürfelt. Ich bin aufgeregt, weil damit so viel möglich wird. So ein Potential wie in der Blockchain, habe ich zuletzt Anfang der Achziger Jahre im ersten PC gesehen. Wäre ich jetzt immer noch ein überzeugter Steemian, würde ich schreiben, dass ich bullish bin. Leider sehe ich auch all das Schlechte was stets dann aus seinen Löchern kriecht, wenn etwas Neues auf dem Plan liegt. Das stimmt mich elend bearish. Schauen wir einfach, wie meine Geschichte weiter geht, denn ich stecke ja erst in den Anfängen der SMT–Forschung. Was kommt, was möglich ist und was uns fehlt, auf all das bin ich dabei gestoßen und das teile ich meiner Community mit. Bei mir wird keine Erkenntnis kleingeistig gehortet, weil damit vielleicht ein anderer Geld machen könnte. Die Fülle der Möglichkeiten lässt mich nicht kleinlich werden. Es ist egal, was in Kürze angepackt wird, uns liegt ein nahezu unerschöpflicher Markt zu Füßen und mit Glauben hat das nichts mehr zu tun. Wir Steemians stecken mitten drin und genau das macht uns so einmalig und so wertvoll für die Gesellschaft. Dazu erfahrt ihr sicher später mehr wenn es wieder heißt: Die Tücken der SMT–Forschung.

In eigener Sache

Dieser Artikel wird mehrfach überarbeitet und kann seit Hardfork 19.10 jederzeit verändert werden. Keine Ahnung, wie das funktionieren soll. Ich glaube, du musst den Condenser wechseln. Steemit kann nicht alles, was die Blockchain kann.

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