Wenn es dir wie mir geht, machst du dir gelegentlich Sorgen über alle mögliche Dinge. Ein indisches Sprichwort sagt:
Sorgen sind Mißbrauch der Phantasie.
Toll gesagt, hilft mir aber auch nicht weiter. Deswegen belasten mich meine Sorgen trotzdem. Lange wusste ich nicht, wie ich mit ihnen umgehen sollte. Bis mir der Weg der Achtsamkeit begegnete.
Seither versuche ich nicht mehr meine Sorgen zu ignorieren. Stattdessen nehme ich sie achtsam wahr und versuche den tieferen Grund der Sorge zu verstehen. - Oder anders ausgedrückt: ich kümmere mich um meine Angelegenheiten mit sorgfalt.
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Sorge als Freund
Ein guter Freund, zeigt einem den Spiegel und weißt uns auch auf negative Facetten in unserem Leben hin. Genauso kann die Sorge ein Freund sein, indem sie mir zeigt, in welchen Bereichen ich noch besser werden kann.
Wenn ich mir sorgen über etwas mache, dann habe ich die Möglichkeit Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Sorgen sofort und unwiderruflich loszuwerden funktioniert eh nicht, glaub mir - ich habe es lange Zeit versucht. Die Frage ist eher, was ist das positive daran, dass ich mir Sorgen mache? - Die Antwort in meinem Fall: sie zeigt mir, auf was ich aufpassen sollte. Sie möchte mich somit vor etwas negativen "beschützen".
Wenn ich mir heute über meine finanzielle Situation in der Rente sorgen mache, dann sage ich mir "danke liebe Sorge, dass du mich darauf aufmerksam gemacht hast, mich um meine Finanzen zu kümmern" und anschließend wende ich mich meinem Finanzplan zu (monatliche Rücklage für das Alter).
Mit WOOP gegen die Sorgen
WOOP steht für Wunsch • Outcome • Obstacle • Plan (auf Deutsch: Wunsch, Ergebnis, Hindernis, Plan). Die Technik ist sehr leicht auf alles mögliche anzuwenden. So funktioniert WOOP:
- Wunsch in 3-6 Stichworten aufschreiben.
- Was ist das bestmögliche Ergebnis des Wunsches, ebenfalls in 3-6 Stichworten
(Dann gehe in Gedanken deine Wunscherfüllung durch und schreibe dir alles auf, was dir dazu einfällt.) - Benenne anschließend deine inneren Hindernisse, das der Wunscherfüllung im entgegensteht, und schreibe es nieder.
(Stelle dir das Hindernis vor und schreibe dazu alle Gedanken auf. ) - Um einen Plan zu entwickeln, notiere zunächst etwas ganz spezifisches, das du denkst oder tun könntest, um das Hindernis zu überwinden. Überlege, wann und wo das Hindernis auftauchen könnte, und halte es schriftlich fest. Dann notiere deinen Wenn-Dann-Plan: „Wenn Hindernis X auftaucht, dann werde ich Gedanken oder Verhalten Y anwenden.“ Wiederhole diesen Plan im Kopf und lese ihn einmal laut vor.
Fazit
Gerade mit der Selbständigkeit hatte ich mir anfangs immer mal wieder Sorgen über Geld gemacht, doch mit Achtsamkeit und WOOP ist es mir gelungen, diese Sorge so gut wie los zu werden.
Wirf einen Blick auf die Dinge, die dich im Leben am meisten beunruhigen. Hast du bereits einen konkreten Plan, wie du dieses Problem überwinden kannst? Falls nicht, wird dich die Sorge vermutlich noch weiter aufsuchen. Erst, wenn du dein inneres Hindernis erkannt hast und einen Plan entwickelt hast, wie du dieses Hindernis überwinden kannst, wirst du die Sorge loslassen können.
Nimm dir jetzt ein paar Minuten Zeit, um dich um deine Sorgen zu kümmern. Die WOOP-Intervention kann dir dabei helfen.
Ich wünsche dir einen aufwindreichen Freitag!
Liebe Grüße
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