Manfred Krug
(* 8. Februar 1937 in Duisburg; † 21. Oktober 2016 in Berlin)
„In der DDR hat man von mir eine Weltanschauung verlangt, ohne dass ich die Welt anschauen durfte.“
„Jazz, Funk und Soul im Sozialismus"
Deutsch
@schamangerbert und @w74 leiten die Reihe #jazzfriday,
bei der ich mich heute das zweite Mal und mit hoffentlich freundlicher Genehmigung der beiden Altmeister beteiligen will.
Als wen kennst Du Manfred Krug?
Als den gesamtdeutschen Schauspieler, der er war? Als den Proleten aus der Truckerserie „Auf Achse“, die ich als kleiner Kerl gespannt verfolgte, vom italienischen Bistro, über staubige Pisten ins nächste Abenteuer.
Kennst Du Krug aus „Mephisto“ des DDR-Fernsehens?
Seiner Glanzrolle, den anarchischen Brigadeleiter Hannes Balla in Frank Beyers „Spur der Steine“?
Manfred Krug ist allein mit diesen Rollen nicht zu fassen gewesen, war breiter aufgestellt.
Als „Liebling Kreuzberg“ wurde er für mich erst letzte Woche wieder lebendig, Bild und Text einer alten Werbung kamen mir in den Sinn, als mir die Advocard mal eben die Selbstbeteiligung verdoppelt hat.
Feiern sollte man Manfred Krug für vier Langspielplatten, die er 1971 bis ’76 mit Jazzpianist Günther Fischer einspielte. Dieser komponierte und arrangierte. Manfred Krug schrieb Texte unter seinem Pseudonym Clemens Kerber und interviewte sich auf der Rückseite dieser Alben unter dem Pseudonym Isa Karfunkelstein selbst.
Auszug aus Kölner Stadt-Anzeiger,
Manfred Krug: Die funky Seele des Sozialismus:
„Es ist Schlagermusik, Tanzmusik, die Platte wird auf Partys laufen“, stapelt Krug tief. Doch legt man „Das war nur ein Moment“, „Ein Hauch von Frühling“ oder „Du bist heute wie neu“ 40 Jahre später auf, stellt man verwundert fest: Das ist sozialistische Soulmusik, also etwas, was es eigentlich gar nicht geben durfte. Wo es schon kaum ernstzunehmenden deutschen Soul gibt
Wollen Deutsche seelenvoll singen, wie zum Beispiel Xavier Naidoo, dann klingt das oft eher wie depressives Genörgle. Ganz anders bei Krug und Fischer: Blitzsaubere Bläsersätze, verstrahlte Filter-Effekte, üppige Disco-Streicher und in tonaler Freiheit jazzende Sun-Ra-Keyboard-Soli – Arrangements, die näher bei Isaac Hayes und David Axelrod als bei James Last liegen – und mit Wolfgang „Zicke“ Schneider, einen „Funky Drummer“ (um James Brown zu zitieren), wie man ihn jenseits der Mauer kaum vermutet hätte.
Und Krug ? Der klingt ein wenig wie sein Westkollege Udo Jürgens, der sich zur selben Zeit am Smokingkragen aus dem Kitschmorast des Schlagers zog
Quelle: https://www.ksta.de/11744666 ©2018+wiki
Englisch
@schamangerbert and @w74 lead the #jazzfriday series,
in which I want to participate today for the second time and hopefully with the kind permission of the two old masters.
As whom do you know Manfred Krug?
As the all-German actor he was?. As the prolete from the trucker series "On the road", which I followed eagerly as a little guy, from the Italian bistro, over dusty pistes, for weeks without a shower and into the next adventure.
Do you know him from Krug in "Mephisto" on GDR television?
His star role, the anarchic brigade leader Hannes Balla in Frank Beyer's "Trail of Stones"?
Manfred Krug is more than that only..
When the popular lawyer in "Liebling Kreuzberg" came to life for me only last week, the picture and the text came to my mind when I doubled my deductible for no reason without giving notice. So I can't get rid of this commercial either. (Youtube link in this post)
Instead, one should celebrate Manfred Krug for the four long-playing records (and again and again),
which he recorded from 1971 to'76 with jazz pianist Günther Fischer. He composed and arranged, Krug wrote lyrics under his pseudonym Clemens Kerber and interviewed himself on the back of these albums under the pseudonym Isa Karfunkelstein.
It's hit music, dance music, the record will run at parties," Krug stacks deeply. But when you play "That was just a moment", "A touch of spring" or "You're like new today" 40 years later, one is surprised to discover that this is socialist soul music, something that wasn't really allowed to exist. Where there's hardly any serious German soul*
If Germans want to sing soulfully, like Xavier Naidoo for example, it often sounds more like depressive nagging. It's completely different with Krug und Fischer: Clean brass movements, irradiated filter effects, lush disco strings and Sun Ra keyboard sol arrangements jazzing in tonal freedom, who are closer to Isaac Hayes and David Axelrod than to James Last - and to Wolfgang "Zicke" Schneider, a "funky drummer" (to quote James Brown), as one would hardly have suspected him beyond the Wall.*
And Krug? It sounds a bit like his western colleague Udo Jürgens, who at the same time pulled himself out of the kitschmorast of the hit on his smoking collar.
Want more #Jazzfriday Music? Watch at @schamangerbert ore @w74
[Quelle,Source](https://www.ksta.de/11744666 ©2018+wiki)

--------------
Mehr Beiträge zu #Jazzfriday findet ihr beim Initiator, @schamangerbert oder bei @w74 und mir.