Schnäppchenjäger auf der Pirsch bei strahlender Sonne
Samstag früh morgens, es ist der 21.4.2018 und ab 7.00 Uhr eröffnete der größte Flohmarkt Bayerns auf der Theresienwiese in München. Einmal im Jahr tummeln sich hier über 2000 Aussteller, die ihre Unikate, ihren Trödel aus dem Speicher oder Keller an die Frau oder den Mann bringen wollen. Es wird gefeilscht und gehandelt, meist bis zur Schmerzgrenze des Verkäufers, denn wer will schon am Ende des Tages wieder alles einpacken und ohne ein paar Euros verdient zu haben, wieder nach Hause fahren.
Jetzt bin ich nicht wirklich jemand, der sich oft auf diesen vielen Flohmärkten in und um München herumtreibt um eine Rarität oder ein nostalgisches Liebhaber-Stück zu ergattern. Ich kenne Leute in meinem Bekanntenkreis, die tun dies tatsächlich mit wachsender Begeisterung und lassen sich keine derartige Gelegenheit entgehen.
Was ich jedoch an diesen Märkten genieße, ist die geschäftige Atmosphäre und die prüfenden Blicke der Besucher auf all das, was zum Kauf angeboten wird. Hier ein Gesprächsfetzen aufgeschnappt, wo es um den Preis geht, der einmal zu niedrig oder zu hoch sei oder dort die Frage eines Interessenten, ob das angebotene Bild wirklich ein Original oder doch wohl eher eine Kopie sei, das sind Momente, die ich spannend finde.
Ich ließ das Auto zu Hause, denn das Wetter war erste Sahne (nur kleine weiße Wolken zierten den Himmel) und fuhr mit dem Rad zur ca. 25 km entfernten Theresienwiese in München.
Begleitet mich nun bitte auf meinem Weg durch die Aussteller-Reihen. Es ist eine winzige Auswahl von Bildern, die euch dennoch einen kleinen Eindruck von diesem Flohmarkt geben soll.
Am Schluss gibt es noch ein kleines Gewinnspiel. Ich hoffe es ist nicht zu schwer, also gut aufpassen beim Betrachten der Photos.
Wer kennt sie nicht "die unbekannte Schöne", die immer wieder auf Bildern und Ziertellern auf Flohmärkten anzutreffen ist. Gefühlte 20 Stück hab ich in verschiedenen Varianten dieses Mal auf den Tischen gesehen.
An der Westseite der Theresienwiese streckt sich die ca. 18,5 m hohe Bavaria in den blauen Himmel und scheint schützend ihre linke Hand mit dem Eichenkranz über das bunte Treiben auf dem Flohmarkt zu heben.
Da wir gerade beim Thema Bilder sind. Es gibt eine Unmenge von Gemälden, Zeichnungen, Grafiken und Skizzen, teilweise alt oder aus jüngerer Zeit, die hier feilgeboten wurden. Hier lohnt es sich tatsächlich das eine oder andere Schnäppchen zu machen. Eine gute Bekannte hat ihr Haus fast ausschließlich mit Bildern und Grafiken geschmückt, die sie auf den Trödelmärkten spottbillig erstanden hat.
Wer kennt diese Gummirollen mit diesen erhabenen Mustern? Es sind Struktur- oder Musterwalzen. Sie werden dazu benutzt um eine Wand mit einem bestimmten Muster zu verschönern. In den 50er und 60er Jahren waren sie sehr, sehr beliebt, kamen aber aus der Mode. Seit einigen Jahren sieht man wieder mehr davon.
Alte handbetriebene Kaffee-Mühlen gab es hier in Hülle und Fülle. Auch wenn so ein altes und vermutlich nicht mehr richtig funktionierendes Mahlwerk seinem ursprünglichen Zweck nicht mehr dienlich sein kann, so kann es durchaus eine nostalgische Zierde in einer Küche sein.
Schuhleisten! Am Anfang jedes Produktionsprozesses von Schuhen (insbesondere von rahmengenähten Schuhen in Handarbeit) steht die Schuhleiste! Sie ist die korrekte Abbildung des Fußes für den Bau des Schuhs. Diese alten Dinger kann kein Schuster mehr benutzen, aber sie sind ein schöner Hingucker im Haus oder können auch zweckentfremdet werden, z.B. als Möbelfüße.
Ein interessantes Bild. Es sind die Konterfeis von gefallenen Kriegsteilnehmern einer Gemeinde ("Gemeinde Wald"), vermutlich aus dem 1. Weltkrieg. Hmm . . . wer würde sich heute so ein Bild an die Wand hängen? Keine Ahnung.
Für angehende Ärzte - hallo @theaustrianguy :-) gab es hier chirurgische Instrumente zum absoluten Schnäppchenpreis. Das Bild darunter mit dem Hackebeil hab ich auf einem anderen Stand gesehen! :-)
Ein sehr altes Tonband-Gerät, das offenbar noch funktioniert, wie mir der Händler versicherte. Ich hatte selbst mal so ein Teil. Der ewige Bandsalat beim Aufnehmen und Wiedergeben hat richtig genervt. Da sind mir die gegenwärtigen digitalen Aufnahmetechniken schon viel lieber.
Alte analoge Kameras und Objektive dürfen auf einem Flohmarkt nicht fehlen. Oft sind sie von hoher Qualität, sofern die Linsen nicht vom Pilz befallen oder verkratzt sind. Ich selbst benutze an meiner Sony DSLR hochwertige Objektive aus der analogen Zeit (Minolta-Objektive). Hier Bilder aus einem meiner letzten Posts. Die Photos in diesem Post hab ich mit einer Samsung Pocket-Kamera geschossen.
Ich hab mich nie für diese "heile-Welt" Hummelfiguren interessiert, dennoch gibt es eine riesige weltweite Fan-Gemeinde dieser kleinen handbemalten Tonfiguren. Preise bis zu 2000 Euro und mehr sind keine Seltenheit. Wenn du mehr darüber wissen willst, dann lies mal diesen aufschlussreichen Artikel der Süddeutschen Zeitung aus dem Jahr 2015.
So, das ist alles für heute. Ich hoffe, der kleine bebilderte Rundgang hat dir gefallen.
Kleines Gewinnspiel
Wenn du meine Frage richtig beantwortest und als Erste/Erster deine Antwort in die Kommentare schreibst, bekommst du 2 SBD von mir auf dein Wallet transferiert.
Also hier die Frage:
Auf einem der Bilder ist ein Tonbandgerät zu sehen.
Ich möchte von dir den Namen des Herstellers des Gerätes erfahren. Weißt du es?
Ich freue mich auf deinen Kommentar!
Artikel #057 vom 23. April 2018, 0.15 Uhr
Photos (c) by @peter2017